Wir im Bundesverband wissen, als Promovierender in Deutschland träumt möglicherweise von einer Karriere in der Wissenschaft und davon die Welt mit Wissen zu bereichern. Doch oft liegt hinter dem Glanz von renommierten Forschungsinstituten offenbart sich eine düstere Realität, die häufig von Unsicherheit, Druck und Herausforderungen geprägt ist. Eine DW-Dokumentation zeigt, dass dieser Traum für viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem schwierigen Weg wird, der oft weit mehr kostet als er verspricht.
Für uns Promovierende ist die Abhängigkeit von unseren Betreuern eines der größten Hindernisse. Ihr Wohlwollen entscheidet über den Verlauf unserer Forschung und damit über unsere Zukunft. Es ist kein Geheimnis, dass diese Machtposition manchmal ausgenutzt wird, sei es durch mangelnde Unterstützung oder sogar durch gezielte Einschüchterung. In einer Dokumentation über die Max-Plank-Gesellschaft, hat sich DW mit konkreten Problemen des Nachwuchswissenschaftlern beschäftigt.
Die Arbeitsbelastung ist enorm. Es wird erwartet, dass wir uns voll und ganz unserer Forschung widmen, oft weit über die normalen Arbeitszeiten hinaus. Das Gefühl, dass die eigene Arbeit nie genug ist, begleitet uns und wird durch das Fehlen angemessener Anerkennung oder Vergütung verstärkt. Viele von uns fühlen sich ausgebrannt, und doch ist es fast unmöglich, diese Belastung offen anzusprechen.
Die Dokumentation zeigt, wie internationale Wissenschaftler oft von den Forschungsgruppenleiter*innen abhängig sind, was sie anfällig für Missbrauch macht. Viele junge Forscher berichten von Einschüchterung, Diskriminierung und mangelnder Unterstützung. Einige haben Angst, Missstände zu melden, da sie negative Konsequenzen für ihre Karriere befürchten. Die wenigen, die sich trauen, stoßen oft auf Widerstand oder werden entmutigt. Die DW-Dokumentation wirft einen kritischen Blick auf diese systemischen Probleme und fordert mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in Deutschlands renommierten Forschungseinrichtungen.
Wir als Bundesverband sind der Meinung, dass solche Fälle nicht nur an Max-Planck-Instituten auftreten, sondern vielerorts Promovierende durch die Höhen und Tiefen in Akademie überfordert werden. Die systemischen Schwächen, die in der DW-Dokumentation angesprochen werden, spiegeln für viele einen Alltag wider und zeigen, wie dringend Verbesserungen notwendig sind. Es ist an der Zeit, dass Forschungseinrichtungen die Perspektive derjenigen ernst nehmen, die die Basis für zukünftige Innovationen bilden. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen für alle Promovierende.
Hier haben wir euch die Dokumentation von Youtube verlinkt. In der Videobeschreibung findet ihr noch mehr Informationen.