12.02.2024 – Der 11. Februar wurde als Aktionstag „Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft” durch die UNESCO am 22.12.2015 berufen.
Weltweit ist nach wie vor nur jede dritte Person in der Wissenschaft eine Frau (vgl. UNESCO Science Report, 2021). Frauen sind damit in der Wissenschaft noch immer deutlich unterrepräsentiert – und das gilt häufig ganz besonders für die zukunftsweisenden MINT-Fächer: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Gründe für diese geschlechtsspezifische Ungleichheit sind vielfältig, einige Fakten:
- Mädchen und Frauen werden in ihren Ambitionen gebremst oder entmutigt, dazu zählen Vorurteile und einschränkende Geschlechterrollen in der Kindheit und Jugend ebenso wie strukturelle Hürden im Wissenschaftsbetrieb.
- Insbesondere Forscherinnen, die am Anfang ihrer Karriere stehen, sind deutlichen Benachteiligungen ausgesetzt.
- Frauen erhalten in der Regel weniger Forschungsgelder als ihre männlichen Kollegen.
- Forscherinnen haben oftmals kürzere und schlechter bezahlte Karrieren. Ihre Arbeiten sind in renommierten Fachzeitschriften unterrepräsentiert. Bei Beförderungen werden sie häufig übergangen.
- Im Bereich der Künstlichen Intelligenz sind nur 22 % der Forschenden Frauen (vgl. UN Women, 2024), obwohl in den Medien und in der Werbung um KI zu 98% mit weiblichen Abbildungen gearbeitet wird.
- Wissenschaftlerinnen sind mit ihren Leistungen weniger sichtbar als ihre männlichen Kollegen. Diese geringe Sichtbarkeit hat Folgen – es fehlen weibliche Vorbilder, die Mädchen und andere Frauen inspirieren.
- Kommissionen sind im Durchschnitt zu mehr als 80% mit männlichen Kollegen besetzt, das hat natürlich Einfluss auf die Berufungsverfahren.
- In Wissenschaftsorganisationen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Presse und Medien sind Wissenschaftlerinnen als Expertinnen und Ansprechpartnerinnen unterrepräsentiert.
- Frauen, die sich in der Öffentlichkeit exponieren, ziehen vermehrt negative Aufmerksamkeit auf sich, werden zu Zielscheiben für Hass und Hetze.
- Frauen in Führungspositionen zeigen eine besondere Vulnerabilität, insbesondere wenn es um Anschuldigungen wegen Führungsfehlverhaltens oder Machtmissbrauchs geht.
Um sich die Welt in eine gesündere, friedlichere, ökologischere und lebenswertere Gemeinschaft entwickeln zu lassen, die eine breitere Perspektive und innovativere Lösungen für globale Herausforderungen ermöglicht, strebt die UNESCO eine ausgewogenere und vielfältigere Beteiligung des Frauenanteils in der Wissenschaft an. Das Engagement des Bundesverbands Promovierende e.V. für die Geschlechtergleichstellung in der Wissenschaft versteht sich als nationale Erweiterung des gemeinsamen weltweiten Engagements der UNESCO. Es hat zum Ziel, den Beitrag von Frauen zur Forschung zu würdigen, Schülerinnen und Studentinnen zu motivieren sowie Karrierehindernisse für heimische Wissenschaftlerinnen abzubauen.